Bundesrat sieht Potenzial zur Vermeidung der Umweltbelastung durch Kunststoff

1      27.09.2022

Fachbeiträge   ––   Kreislaufwirtschaft   ––   Recycling   ––   Wertstoffe und Separatsammlung   ––   Bevölkerung   ––   Firmen   ––   Gemeinden & Sammelstellen   ––   Schulen

Der Bundesrat zeigt in einem aktuellen Bericht auf, warum Kunststoff in die Umwelt gerät und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Dabei werden bereits jetzt umgesetzte Massnahmen aufgezeigt, die sich für den Umweltbereich stark machen – wie z.B. das Projekt «Sammlung 2025» für die national koordinierte Sammlung von Kunststoffverpackungen und Getränkekartons.

Im Rahmen des Berichts des Bundesrats „Kunststoffe in der Umwelt“ werden verschiedene Verbesserungspotenziale für die Vermeidung der Umweltbelastung von Kunststoffen aufgezeigt. Hier wird insbesondere auch auf Massnahmen für die Kreislaufschliessung von Verpackungen und Produkten eingegangen. Folgende mögliche Stossrichtungen wurden erwähnt (siehe Kapitel 8 im Bericht):

  • Einheitliche Anforderungen und Zielvorgaben für alle Akteure der Verpackungswirtschaft: Eine Verpackungsverordnung für die Förderung der Recyclingfähigkeit, des Rezyklateinsatzes oder des Einsatzes von wiederverwendbaren Verpackungen sowie die Vermeidung von Überverpackungen wurde im Bericht vorgeschlagen. Diese könnte auch die Separatsammlung, die Verwertung (inkl. Quoten), die Finanzierung und weitere Aspekte von Verpackungen regeln.
  • Einheitliche Sammlung für Kunststoffabfälle aus Haushalten: Der Aufbau und die Bereitstellung der Infrastruktur eines national einheitlichen Sammel-, Sortier- und Recyclingsystems soll unterstützt werden. Ausserdem werden folgende mögliche Stossrichtungen angebracht:
    • Kreislauffähige Materialen für Verpackungen und Produkte mit zielführenden Ökodesign-Richtlinien aus der Branche
    • Einheitliche Kennzeichnung von Produkten und Verpackungen für die einfachere Sortierung
    • Standards für die Qualitätssicherung von Rezyklaten, um den Einsatz von qualitativ hochwertigen Rezyklaten in Verpackungen und Produkten zu unterstützen
    • Der Ausbau der erweiterten Produzentenverantwortung, durch die (Teil-)Übernahme der Kosten für die Entsorgung und das Recycling durch Handel, Hersteller und Importeure.

Es wurde im Bericht auch erwähnt, dass bereits verschiedene etablierte Plattformen mit einem grossen Netzwerk an involvierten Akteuren existieren, welche sich für freiwillige Massnahmen im Umweltbereich stark machen. Hier wurde namentlich das Projekt „Sammlung 2025“ für die national koordinierte Sammlung von Kunststoffverpackungen und Getränkekartons erwähnt.

Förderung der Sammlung und des Recyclings von Kunststoffverpackungen
Im Rahmen des Projekts „Sammlung 2025“ setzt sich die ganze Prozesskette für eine nationale Branchenlösung zur Förderung der Sammlung und des Recyclings von Kunststoffverpackungen aus Haushalten ein. Die oben erwähnten Bestrebungen für eine einheitliche Sammlung und Verwertung können über eine Branchenorganisation vorangetrieben werden.

Das Projekt befindet sich momentan mitten im Prozess des Aufbaus eines nationalen Sammel- und Recyclingsystems von Kunststoffverpackungen und Getränkekartons mit entsprechender Organisation und Finanzierungslösung. Die ganze Prozesskette wird eingebunden, sodass ein effektives und effizientes Recycling ermöglicht wird. Das heisst, die Etablierung von Recyclingkanälen soll Hand in Hand mit der Erhöhung der Rezyklierbarkeit sowie dem Einsatz von Rezyklat in neuen Produkten gehen. Grundlage für das System sind ambitionierte Ziele in den drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales). Bis Ende Jahr sollen die Voraussetzungen für das schweizweit koordinierte System geklärt und ein Aufbau ab 2023 ermöglicht werden.

Zum Bericht "Kunststoffe in der Umwelt" des Bundesrates

 

Loading ...